Simon Boss Agile Transformation
Simon Boss spricht über die agile Transformation der Boss Info

Von der klassischen zur agilen Organisationsstruktur

Agile Transformation bei Boss Info

In Zeiten von Digitalisierung und Kulturwandel wirken starke Kräfte auf ein Unternehmen. Dessen ist sich auch Simon Boss, der sich seit vielen Jahren einer Wachstumsstrategie verschrieben hat, bewusst. Nachdem sich der Berner Unternehmer und Chancendenker vergangenes Jahr zwecks Eigenkapitalerhöhung mittels Tokenisierung dem öffentlichen Publikum geöffnet hat, folgt nun ein weiterer, wichtiger Schritt zur Umsetzung seiner Unternehmensstrategie: die Einführung der agilen Organisationsstruktur. Was es nun im Detail mit der agilen Transformation auf sich hat, haben wir im Interview mit dem Unternehmer in Erfahrung bringen können.

Was verspricht sich Boss Info vom agilen Transformationsprojekt? Welche Motivation und Ziele stecken dahinter?

«Die Beweggründe dafür sind vielfältig», beginnt Simon Boss, der sich bereits seit geraumer Zeit intensiv mit der agilen Transformation in Unternehmen beschäftigt und mittels Transferarbeit CAS in Zusammenarbeit mit 5 weiteren Spezialisten gar die Grundlage für dieses Projekt geschaffen hat. «Im Zentrum steht ganz klar der Kunde. ICT-Lösungen und -Systeme werden immer komplexer bei gleichzeitig kürzer werdenden Produktlebenszyklen. Wenn es also darum geht, schnell und flexibel auf Marktveränderungen und Kundenbedürfnisse reagieren zu können, sind eine höhere Effizienz in der Entwicklung und Implementation neuer Funktionalitäten und Lösungen, aber auch eine höhere Innovationskraft wichtige Voraussetzungen.»

Agile Zwiebel
Agile Zwiebel – Transformation von Werkzeugen und Prozessen zum Mindset

Dies sei, ist der Branchenpionier überzeugt, mit der heute heterogenen Organisationsstruktur bei Boss Info kaum zu erreichen und bedürfe insbesondere einer Verschlankung der bestehenden Geschäftsprozesse. Simon Boss verspricht sich vom Transformationsprojekt, wichtige Weichen für die Zukunft stellen zu können: «Die agile Organisationsstruktur betrifft zum einen die Verteilung von Aufgaben und Verantwortlichkeiten, zum anderen die Kommunikation zwischen den Abteilungen und Ebenen. Dies führt, hat Boss Info die agile Denk- und Arbeitsweise im Alltag einmal verinnerlicht, automatisch zu einer Verteilung der Autorität und gleichzeitig mehr Kompetenz auf Teamebene. Wertvolles Wissen wird also breiter verteilt.»

Christian Zimmermann, CEO und CTO e-support

«Die Angst vor Mehrarbeit und steigendem Leistungsdruck ist unbegründet. Im Gegenteil. Die agile Zusammenarbeit führt zu deutlicher Priorisierung, Planungssicherheit und funktionierenden Strukturen. Insbesondere in Ausnahmesituationen läuft das eingespielte Tagesgeschäft automatisch weiter. Ich bin glücklich darüber, den Schritt zur Agilität seinerzeit bei e-support so konsequent und entschlossen gegangen zu sein und würde es jederzeit wieder tun.»

Phasenmodell
Phasenmodell für das Change Management – wie der Prozess der Veränderung abläuft

Wie will Boss Info diese interne Mammutaufgabe umsetzen? Gibt es dafür eine bestimmte Vorgehensweise?

«Nun, mit der Transferarbeit konnte eine solide Basis für die agile Transformation bei Boss Info gelegt und für drei Bereiche sogenannte Proof of Concepts (PoC) erstellt werden», erklärt Simon Boss die Vorgehensweise. «Jedem Proof of Concept gehen die Aufnahme der jeweiligen IST-Situation sowie die Ausarbeitung eines Konzepts für den entsprechenden Bereich voraus. Mittels Proof of Concept (PoC) wird schliesslich deren Umsetzbarkeit in die Realität überprüft und eine mögliche Umsetzung empfohlen.»

Bei Boss Info sind nun die Pilotbereiche Geschäftsleitung, bossERP Entwicklung und ICT seit Anfang 2022 dabei, auf die agile Methodik umzustellen. Der Unternehmer ist guter Dinge: «Erste Reviews zeigen, dass wir mit der agilen Transformation auf dem richtigen Weg sind.» Im nächsten Schritt geht es nun darum, die Proof of Concepts durchzuführen, gefolgt von einer Gesamtretrospektive und der Planung der weiteren Rollouts. «Das Verständnis für Agilität und agile Arbeitsweisen bei jedem/r einzelnen Mitarbeiter*in ist dabei entscheidend. Gewissermassen wird durch Anwendung agiler Methoden das Mindset über die Zeit auf ‹being agile› umgestellt. Nur dann ist es möglich, gezielt zum Erreichen des Gesamtzieles beizutragen, so die Methodik.»

Dies geschieht natürlich nicht von heute auf morgen und bedarf auch an gezielter, interner Ausbildung. Es kommt deshalb nicht von ungefähr, dass die Thematik bei Boss Info längst fixer Bestandteil der internen Kommunikation ist. «Dass die e-support bereits seit zwei Jahren agil arbeitet und ihr Wissen als Teil des ICT-Teams nun 1:1 in die Transformation einfliessen lassen kann, erachte ich dabei als grossen Mehrwert», so der CEO, der keinesfalls nur in Theorie schwelgt, sondern die ersten Umstellungen als Mitglied des Pilotbereichs Geschäftsleitung höchstpersönlich miterlebt.

Methodik Agile Entwicklung versus Wasserfall Modell
Methodik Agile Entwicklung versus Wasserfall Modell – Risiko und Liefergegenstände im Vergleich

Wie erleben nun die Pilotbereiche die Umstellung auf die agile Organisationsstruktur? Welche Erfahrungen haben sie gemacht?

Ein Blick über die Schulter dreier Mitarbeiter*innen verrät, wie es ihnen in den vergangenen Wochen ergangen ist. Den Anfang macht Yves-Alain Dufaux – Geschäftsleitung, VR und Leiter bossERP. «Im bossERP-Bereich wurde der gesamte Entwicklungsprozess auf die agile Methodik umgestellt. Damit dies möglich war, haben wir bereits vergangenes Jahr damit begonnen, unsere Abläufe in der Softwareentwicklung entsprechend anzupassen. Anfang Jahr konnten wir dann einen Schritt weitergehen und das Entwicklungsteam aufteilen in Teams à rund 7 Personen, wo sinnvoll und möglich selbstverständlich.» Im Gegensatz zu früher, wo Entwicklungswünsche oder Fehlermeldungen oft in der persönlichen Mailbox von Yves-Alain Dufaux gelandet und von ihm direkt einem Entwickler*in weitergegeben worden sind, gelangen die Informationen heute über einen strukturierten Prozess in das jeweilige Team.

Sandro Suter, Leiter Entwicklung und Scrum Master, stellt dank strukturierter Arbeitsteilung tatsächlich bereits nach kurzer Zeit eine Steigerung von Effizienz und Qualität fest. «Ich werde seltener unterbrochen, kann mich auf meine jeweilige Aufgabe fokussieren, bin effizienter und kann schlussendlich unsere geschätzten Kund*innen schneller, ja selbst verbindlicher, bedienen. Mittels Herabstufen oder anderer Gewichtung einzelner Tasks bin ich in der Lage, selbst im laufenden Projekt rasch auf äussere Einflüsse zu reagieren und steuernd einzuwirken.»

Sandro Suter ist davon überzeugt, dass die agile Organisationsstruktur die einzige Methode ist, um künftig in der sich schnell verändernden Welt der Entwicklung zusammenzuarbeiten. «Agiles Arbeiten unterstützt dabei, die wachsende Komplexität herunterzubrechen und Schritt für Schritt die optimale Lösung zu erarbeiten.» Dennoch gelte es in der klassischen ICT weiterhin Zeitreserven für Unvorhergesehenes einzuplanen, sind sich alle einig. Schliesslich könne man nicht alles selbst bestimmen oder wissen. «Man muss auch den Mut haben, Arbeit zurückzugeben, wenn man nicht weiterkommt», führt Christian Zimmermann fort. «Das Team handelt in agiler Eigenverantwortung und verantwortet die Prozesse des Tagesgeschäfts. Von diesem Vertrauen in die Eigenverantwortung des Teams profitiert das Management, mehr aber noch die Kundschaft. Und nicht zuletzt das Team selber, wird doch der Teamgeist massiv verbessert.»

Ihr Simon Boss

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