von Boss Info Redaktion

Talentförderung im Silicon Valley 

Interview mit Tomas Anic

Tomas, ihr habt am Projekt «Situation Room» gearbeitet. Worum ging es dabei genau?

Tomas: Unsere Aufgabe war es, eine sichere Kommunikationsplattform für Aktivisten und Journalisten zu entwickeln – quasi einen geschützten Marktplatz für den Informationsaustausch. Die Projektidee kam von Victor Ochieng, einem Journalismus-Studenten an der UC Berkeley. Das Besondere: Wir hatten echte potenzielle Nutzer direkt vor der Tür. Nur wenige Meter von unserem WeWork-Büro in der Montgomery Street entfernt, befindet sich das Immigration Court, wo Aktivisten gegen ICE-Massnahmen demonstrierten. So konnten wir von Anfang an mit den Menschen sprechen, für die wir die Lösung entwickeln.

Was waren die grössten Herausforderungen und was hast du dabei gelernt?

Tomas: Die grösste Herausforderung war definitiv, die Bedürfnisse der Nutzer wirklich zu verstehen. Viele Aktivisten wollten aus Sicherheitsgründen gar nicht mit uns sprechen, was uns sofort zeigte, wie wichtig Anonymität ist. Von denen, die uns Feedback gaben, erfuhren wir: Keine App über den Appstore, nur eine Web-App, weil die nicht zurückverfolgt werden kann. Das war ein echter Augenöffner. Ich habe gelernt, dass User Research nicht nur eine Theorie ist, sondern den ganzen Projektverlauf bestimmt. Ausserdem: Ein Prototyp muss nicht schön sein, sondern die Grundfunktion schnell und einfach darstellen. Wir haben deshalb mit Figma gearbeitet statt mit dem Holz-Handy aus dem Workshop.

Was war euch bei der Umsetzung besonders wichtig?

Tomas: Seriosität und Sicherheit. Unser Design war bewusst schlicht gehalten, viel Schwarz-Weiss, keine Spielereien. Gert, unser Projektkoordinator, hat das mit dem Gag abgesegnet: «Die Zeitung ist auch nur Schwarz-Weiss.» Im Vergleich zu anderen Teams hatten wir wenig Spielraum beim Design, aber genau das war richtig für eine Plattform, die Menschen in gefährlichen Situationen verwenden können. Und wir wollten nicht nur einen Prototyp zeigen, sondern eine funktionierende Lösung. Deshalb haben wir parallel bereits das Backend entwickelt und die Webseite «situation-room.org» öffentlich zugänglich gemacht.

Bild Praesentationsvorbereitungen für Silicon Valley

Und, habt ihr mit eurem Projekt gewonnen?

Tomas: Ja! Bei der Abschlusspräsentation im 37. Stockwerk des Salesforce Towers vor Zuschauern aus der Schweiz, wurde unser Team als Gesamtsieger ausgezeichnet. Wir hatten die am besten abgerundete Gesamtlösung. Das war ein unglaublicher Moment, vor allem nach den vielen Nächten, in denen wir bis spät am Testing und Bugfixing waren.

Was war in diesen drei Wochen dein eindrucksvollstes Erlebnis?

Tomas: Schwierig zu sagen, es gab so viele! Die Probefahrt im autonomen Waymo-Taxi war surreal. Einfach einsteigen und mühelos durch die Stadt fahren, ohne Fahrer. Der Besuch im Schweizer Konsulat am Pier 17 mit dem Generalkonsul war spannend. Und die Autodesk-Ausstellung, wo wir sahen, wie KI die Form einer Motorrad-Hinterradschwinge optimiert hat, war faszinierend. Aber am eindrücklichsten war für mich, wie allgegenwärtig KI bereits ist – bei Events, in Gesprächen, überall. Das beschleunigt den Trend massiv. Persönlich unvergesslich war auch der letzte Sonnenuntergang an der Golden Gate Bridge und die nächtliche E-Scooter-Fahrt die kurvige Lombard Street hinunter.

Gruppenfoto vom Team am Silicon Valley Trip

Konntet ihr San Francisco auch geniessen oder wart ihr total ins Projekt vertieft?

Tomas: Beides! Die Arbeit war intensiv, besonders in der letzten Woche. Aber wir hatten auch Zeit für die Stadt: Spaziergang durch Chinatown und Little Italy zum Pier 39, der Coit Tower auf dem Telegraph Hill mit 360°-Panorama, die Flugshow bei der Golden Gate Bridge, die USS Hornet in Oakland. Einige von uns sind nach dem Programm noch geblieben, um Sehenswürdigkeiten nachzuholen. Die Balance zwischen hartem Arbeiten und San Francisco erleben, das hat das Programm perfekt gemacht.

Danke Tomas für das Interview und herzlichen Glückwunsch nochmal zum Gesamtsieg!

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