Wie sieht die Kontrolle der MWST auf Ihren eingehenden Kreditorenrechnungen aus?
Unsere Firma ist in Bezug auf die Mehrwertsteuer ein sehr spezieller Fall. Als global tätiges Unternehmen sind wir mit verschiedensten Ländern und somit auch mit verschiedensten Mehrwertsteuer-Abrechnungen konfrontiert. Oh, das war eine spezielle Knacknuss! Die Schweizer-Usanzen sind zum guten Glück kein Problem.
Im Transportbusiness bestehen spezielle sog. Sicherheitsmomente. Inwiefern betrifft dies auch Ihre Informatik-Organisation?
Natürlich sehr stark, weil wir doch öfters feuergefährliche und giftige Stoffe transportieren. Strenge gesetzliche Auflagen müssen und wollen wir selbstverständlich einhalten. Dazu ist das neue System zusammen mit unserer DMS-Lösung geradezu ideal.
Was meinen Sie zum Wunschdenken «papierlos»?
Papierlos ist eine Utopie! Klar, auch wir möchten die Papierberge eliminieren. Seit ich (Häusermann) über 25 Jahren hier bin, hat der allgemeine Papierberg zu- und nicht abgenommen.
Herr Ruf. Und wie sieht es seitens Hardware aus?
Bei uns laufen alle Server in einer virtualisierten Umgebung, momentan sind wir bei 150 Servern angekommen. Für die BPM- und Scanning-Software werden vier Server eingesetzt. Die BPM-Software ist webbasiert. Als Scanner setzen wir ein handelsübliches Gerät ein.
Wie erfolgte die Umsetzung und die Implementation?
Leider haben wir zu einem ungünstigen Zeitpunkt den produktiven Livebetrieb eingeführt, nämlich per 1. Januar 2014. Die Testphase war kurz, zu kurz. Darum mussten wir am Schluss «Vollgas» geben. Rückblickend würden wir nur noch per Jahresanfang starten, wenn die Zeitspanne für die Testphase länger ausgeprägt ist.
In Berücksichtigung der Komplexität gehen wir davon aus, dass ausgiebige Schulungen nötig waren oder doch nicht?
Ich selber wagte es mit nur einem Kurzkurs und ich habe anschliessend nach der Testphase die interne Schulung alleine vollzogen. Auch dies betrachte ich als einen Beweis einer modernen, bedienerfreundlichen Software.
Wie sind die Antwortzeiten bei starkem Betrieb?
Rund zwei bis drei Sekunden, also problemlos. Dazu hatten wir bis heute keinen einzigen Absturz – eine tolle Sache.
Herr Häusermann: Verraten Sie uns bitte etwas über Ihre Erfahrungen, positiv und negativ?
Positiv: Kein Suchen mehr der Papierdokumente in Ordnern und die Möglichkeit, dass mehrere Mitarbeitende unmittelbar und gleichzeitig Zugriff auf ein- und dasselbe Dokument haben.
Negativ: Der Büroalltag wird noch abstrakter. Meine Mitarbeitenden sitzen nun von frühmorgens bis abends vor Bildschirmen und schauen nur noch in diese „Kisten“. Die Mitarbeitenden sind nach anfänglicher Skepsis mittlerweile von der neuen Rechnungsverarbeitungs-Lösung begeistert.
Und jetzt kommen wir noch zu den Finanzen. Gab es Kostenüberschreitungen?
Nein, wir hatten keine Budgetüberschreitungen und somit wurden die Versprechen eingehalten! Spezialwünsche, welche beim Projektstart noch nicht bekannt gewesen sind, waren kostenpflichtig und wurden im Rahmen von sogenannten Change Requests umgesetzt. Das bestehende Vertrauen in die bossinfo.ch AG und deren Produkte, welche wir bereits vor Einführung des Kreditoren-Workflows nutzten, d.h. dg archive als Archiv-/DMS-Lösung und dg mail als E-Mail-Archivierung wurde zu 100% bestätigt!
Was dürfen Sie zum Thema «Return-on-Investment» (ROI) verraten?
Oh – eine schwierige Frage. Der von uns besuchte Referenzkunde sprach von einem ROI innerhalb von 18 bis 24 Monaten. Bei uns dürften es wegen der internationalen Vielfalt wohl etwa zwei bis drei Jahre sein. Bei zwei von insgesamt fünf Firmen (Mandanten) haben wir dank des neuen Workflows und dank SAP eine Nachkalkulation pro Geschäft umgesetzt, ein sehr interessanter Aspekt.
Welche Ausbauprojekte resp. weiteren Prozesse tragen Sie mit in Ihrem Kopf?
Das Thema «Mehrwertsteuer» kann durchaus noch optimiert werden. Künftig möchten wir auch die hohe Anzahl Bankbelege mit BPM inspire bearbeiten sowie die grossen Aussenstellen mit der BPM-Lösung ausstatten. «Der Appetit kommt mit dem Essen», gilt wohl auch bei Bertschi AG! Wir denken dabei an unsere 120 PW’s, 1’000 Lastwagen sowie über 40’000 Container.
Welche Vorteile erwarten Sie von weiteren automatisierten Prozessen?
Ein Riesenvorteil wäre, wenn wir konzernweit einerseits die Reparatur- und Unterhaltskosten und andererseits die Versicherungsfälle pro Lastwagen respektive pro Container erfassen könnten. Dies ist lediglich eine reine Frage der Zeit!
Sind Ihre Erwartungen erfüllt worden?
Ja. Die Bertschi AG spürt eine echte Qualitätsverbesserung. Wir beide können mit gutem Gewissen sowohl die Produkte BPM inspire und DocProStar als auch den Partner Boss Info bestens empfehlen. Die Ziele wurden erreicht!